Die Geschichte Pfaffendorfs
Die Geburtsstunde Pfaffendorfs
Durch die Abtrennung der Pfarrei Ebern von der Urpfarrei in der Nachbargemeinde Pfarrweisach wurde im Jahre 1232 Pfaffendorf erstmals urkundlich erwähnt. Pfaffendorf und Altenstein gehörten damals schon zum Hochstift Würzburg. Die Fürstbischöfe setzten in Altenstein Burgmänner ein. Ab 1414 wird die Familie „von Stein“ mit den Lehen belegt.
Das Schloss
Nach dem Bauernkrieg von 1525 wollte Klaus Ludwig von Stein am Südausgang des Dorfes ein Schloss erbauen. Zunächst wurde erst mit dem Bau eines Kellers begonnen. Da er bereits nach der Fertigstellung verstarb, wurde der Schlossbau nicht verwirklicht. Erst als im 30jährigen Krieg endgültig die Burg Altenstein zerstört wurde, begann man im Jahre 1634 mit dem Bau des Ostteiles des heutigen Schlosses. Ab 1703 bewohnte dann die Familie von Stein den Ostflügel und erweiterten das Schloß. Von 1760 bis 1763 ließ Christian Adam Ludwig von Stein das Schloss nach den Plänen vom fränkischen Baumeister Dientzenhofer das Gebäude im Stil des Rokoko, einer Spätform des Barocks, in seiner jetzigen Gestalt erbauen.
Ritter Christoph Franz, Freiherr von Stein zu Altenstein ist es zu verdanken, dass 1792 die erste Schule in Pfaffendorf „auf ewigen Zeiten“ gegründet wurde. Der Unterricht fand bis 1848 in der Wohnung des Lehrers im Schloss statt. Danach wurde die Schule mit seinem Lehrer in die Amtsräume des ehemaligen Gerichtsgebäudes in Pfaffendorf, das sich auch im Besitz des Schlossherren befand, verlegt. Später schenkte Graf Edmund von Linden dann dieses Schulhaus, samt dem Garten der kath. Schulgemeinde.
Wechselnde Besitzer
Im Jahre 1875 starb mit Karl von Stein und Maria Luise, Freiin von Stein die Line der „Stein von Altenstein“ aus. Der Besitzt (Schloß Pfaffendorf und Ruine Altenstein) ging an die Familie Edmund von Linden. In seiner Zeit ließ er zahlreiche Linden im Schlosspark pflanzen und die Lindenalle anlegen. 1895 erbte Gräfin von Kageneck, eine geborene von Linden das Schloss. 1898 kaufte Freiherr Dr. Adolf von Grunelius das Schloss. Dieser verkaufte dann schließlich 1925 das Schloss an das Institut der Englischen Fräulein von Aschaffenburg. Jetzt wurde eine Haushaltungsschule mit einem Pensionat errichtet.
Im 2. Weltkrieg wurden im Schloss Dobrutscha-Deutsche, die aus der Region am Schwarzen Meer umgesiedelt wurden, einquartiert, von denen mehrere dann im Ort verblieben.
1953 erwarb der Johannis-Zweig-Verein e.V. aus Aschaffenburg das Gebäude. Der Verein bat die Salesianer Don Boscos die Übernahme seines in Aschaffenburg ausgebombten und nach Pfaffendorf verlegten „Knabenwaisenhaus“ mit Heimschule. Nach der Bereitschaft der Salesianer wurde ein „Verwaltungsvertrag“ abgeschlossen.
Die Salesianer ziehen ein
Ab 11.10.1954 waren 6 Salesianer, 10 Kreuzschwestern aus Wernek, die die Führung der Hauswirtschat zusagten, und 24 Buben in dem Gebäude untergebracht. 1954 wurde von dem damaligen Bischof Julius Döpfner das Dominikus-Savio-Heim und 1957 die Dominikus-Savio-Kirche eingeweiht.
Im Jahre 1966 erfolgte dann die Eigentumsübertragung an die Salesianer. Ab 1967 wurde die bis dahin private Heimschule in eine Schule für Lernbehinderte und Erziehungsschwierige umgewandelt. Ab 1968 wurde mit dem Umbau des neuen Dominikus-Savio-Heimes begonnen. 1972 wurde auch ein neues Schulgebäude errichtet und 1974, nach Abbruch der Ökonomiegebäude, dann ein völlig umgestaltetes Dominikus-Savio-Heim mit 10 Gruppenhäusern vom Bischof Josef Stangl eingeweiht.